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Mindestens acht Tote bei Überschwemmungen in Norditalien
Mindestens acht Tote bei Überschwemmungen in Norditalien / Foto: - - AFP

Mindestens acht Tote bei Überschwemmungen in Norditalien

Bei Überschwemmungen infolge sintflutartiger Regenfälle sind in Norditalien mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Mehrere weitere wurden laut den Behörden am Mittwoch noch vermisst. Tausende Einwohner in den betroffenen Gebieten der Region Emilia-Romagna wurden evakuiert. Die Behörden dort gaben auch am Mittwoch keine Entwarnung. Das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola wurde abgesagt.

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In einigen der betroffenen Gebiete fielen nach Angaben von Zivilschutzminister Nello Musumeci in den vergangenen 36 Stunden bis zu 50 Zentimeter Regen - das ist rund die Hälfte der jährlichen Menge. Allein in Bologna und Ravenna wurden 8000 Menschen evakuiert. 50.000 Einwohner der Katastrophenregion waren am Mittwoch ohne Strom.

Laut Zivilschutzbehörde traten 21 Flüsse in der Region über die Ufer, 36 Städte und Gemeinden waren überflutet, 48 Lokalverwaltungen meldeten Erdrutsche. Viele Einwohner mussten sich dort in höhere Stockwerke oder auf das Dach ihrer Häuser retten.

"Ich lebe hier seit meiner Geburt, aber so etwas habe ich noch nie gesehen", sagte die Besitzerin des Hotels "Savio" in der Kleinstadt Cesena, Simona Matassoni, der Nachrichtenagentur AFP. "Diesmal haben wir wirklich Angst". Sie seien vor weiteren Überschwemmungen gewarnt worden.

Bewohner der kleinen Stadt konnten nur schwimmend ein dreijähriges Kind aus einer überfluteten Straße retten. Bürgermeister Enzo Lattuca rief alle Einwohner auf, "unter keinen Umständen in Untergeschosse oder Keller" zu gehen und sich nach Möglichkeit auch nicht im Erdgeschoss aufzuhalten.

Rettungskräfte arbeiteten die gesamte Nacht durch, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Manche Kinder und ältere Menschen trugen sie auf ihrem Rücken, andere wurden in Schlauchbooten oder per Hubschrauber gerettet.

In der besonders betroffenen Stadt Forli flohen viele Einwohner barfuß und in Panik in der nächtlichen Dunkelheit vor den Wassermassen. Einigen reichte das Wasser laut einem AFP-Fotografen bis zur Brust. "Das ist das Ende der Welt", schrieb Bürgermeister Gian Luca Zattini auf Facebook. Seine Stadt sei "am Boden". Regionalpräsident Stefano Bonaccini sagte, die Emilia Romagna sei "wie von einem Erdbeben" getroffen worden.

Der Bürgermeister der Großstadt Bologna, Matteo Lepore, ermahnte die Einwohner zu "größter Vorsicht". Sie sollten auf keinen Fall ihren Wagen nehmen. Wenn sie sich nicht in höheren Stockwerken in Sicherheit bringen könnten, sollten sie ihre Häuser verlassen, riet er auf der Online-Plattform Instagram.

Auch Cesenaticos Bürgermeister Matteo Gozzoli warnte, die Lage bleibe "kritisch". "Uns stehen noch schwierige Stunden bevor", sagte er in einem Facebook-Video.

Zivilschutzminister Musumeci mahnte ebenfalls, die Lage bleibe gefährlich, auch wenn sich der Himmel im Laufe des Tages aufklären sollte. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte unterdessen den von den Überschwemmungen Betroffenen die Unterstützung ihrer Regierung zu.

Buchstäblich ins Wasser fiel das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola. Der Pegel des an die Piste grenzenden Flusses Santerno war gefährlich angestiegen, deshalb beschlossen die Organisatoren, dass Rennen anzusagen. Sie könnten für die Sicherheit der Fans, Teams und Mitarbeiter nicht garantieren, erklärten sie am Mittwoch.

Die Region war erst vor zwei Wochen von heftigem Regen, Überschwemmungen und Erdrutschen getroffen worden. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben.

Ng.A.Adebayo--CPN