Coin Press - Fünf Tote bei Hurrikan der höchsten Kategorie in der Karibik - Wirbelsturm rast auf Jamaika zu

Börse
Goldpreis -0.08% 2633.5 $
EUR/USD 0.06% 1.0401 $
Euro STOXX 50 -0.09% 4857.86
MDAX 0.6% 25705.25
SDAX 0.27% 13565.88
DAX -0.18% 19848.77
TecDAX 0.41% 3427.73
Fünf Tote bei Hurrikan der höchsten Kategorie in der Karibik - Wirbelsturm rast auf Jamaika zu
Fünf Tote bei Hurrikan der höchsten Kategorie in der Karibik - Wirbelsturm rast auf Jamaika zu / Foto: Randy Brooks - AFP

Fünf Tote bei Hurrikan der höchsten Kategorie in der Karibik - Wirbelsturm rast auf Jamaika zu

Bei einem Hurrikan der höchsten Kategorie sind in der Karibik nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Nachdem der Wirbelsturm "Beryl" im Südosten der Karibik schwere Verwüstungen verursacht hatte, zog der Sturm der Kategorie 5 am Dienstag laut dem Nationalen Hurrikanzentrum der USA (NHC) in Richtung Jamaika. Zwar dürfte sich "Beryl" später am Tag etwas abschwächen, trotzdem sei er auf dem besten Weg, Jamaika mit lebensbedrohlichen Winden, Sturmfluten, Regen und Überschwemmungen zu treffen, warnte das NHC.

Textgröße:

"Beryl", der erste Wirbelsturm der Hurrikansaison, hatte sich nach vorherigen NHC-Angaben zu einem "potenziell katastrophalen" Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern entwickelt. Noch nie zuvor wurde im Atlantik ein Sturm der höchsten Kategorie 5 so früh im Jahr registriert wie "Beryl".

Mindestens drei Menschen kamen in Grenada ums Leben, ein weiterer in St. Vincent und den Grenadinen. Ein weiteres Todesopfer gab es in Venezuela.

Vor seiner Hochstufung auf Kategorie 5 war der Sturm auf die zu Grenada gehörende Insel Carriacou getroffen. "Innerhalb einer halben Stunde wurde Carriacou plattgemacht", sagte Grenadas Regierungschef Dickon Mitchell auf einer Pressekonferenz. Die Insel sei praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, Häuser, Telekommunikations- und Treibstoffanlagen seien vom Wind dem Erdboden gleichgemacht worden. "Wir hatten in den letzten 12 Stunden praktisch keine Verbindung mit Carriacou, außer heute Morgen kurz per Satellitentelefon", sagte Mitchell.

Auf der 35-Quadratkilometer-Insel wohnen rund 9000 Menschen. Mindestens zwei Menschen seien auf Carriacou zu Tode gekommen, gab Mitchell an. Ein weiteres Opfer sei auf der Hauptinsel Grenada gestorben, als ein Baum auf ein Haus stürzte.

Der von Carriacou stammende UN-Klimasekretär Simon Stiell erklärte: "Es ist klar, dass die Klimakrise bei Katastrophen zu einem neuen Rekordmaß der Zerstörung führt." Seine Familie in Carriacou war von dem Hurrikan betroffen. Nach Angaben von Stiells Büros wurden das Haus seiner verstorbenen Großmutter zerstört und sein Elternhaus schwer beschädigt.

"Die Klimakrise wird immer schlimmer, und zwar schneller als vorhergesehen", warnte der UN-Klimasekretär. Von Regierungen und Unternehmen müsse es daher deutlich ambitioniertere Klima-Aktionen geben.

Der Premierminister von St. Vincent und die Grenadinen, Ralph Gonsalves, erklärte, dass auf Union Island "90 Prozent der Wohnhäuser" sowie der Flughafen schwer beschädigt oder zerstört worden seien. Auf der Insel Bequia habe es ein Todesopfer gegeben.

In Bundesstaat Sucre an der Küste im Nordosten Venezuelas kam nach Behördenangaben ein weiterer Mensch zu Tode, als er von einem überschwemmten Fluss mitgerissen wurde.

Auf Barbados wurden Häuser und Geschäfte überschwemmt und Fischerboote beschädigt, blieb von Schlimmerem aber scheinbar verschont. Ähnlich war die Lage auf Martinique, wo es teils zu Schäden an Booten und einigen Überschwemmungen kam.

Am Mittwoch werde der Wirbelsturm voraussichtlich Jamaika und am Donnerstag die Caiman-Inseln passieren, gab das NHC an. Tropensturmwarnungen wurden auch für die Südküsten Haitis und der Dominikanischen Republik ausgegeben.

Infolge des Klimawandels nehmen Anzahl und Heftigkeit extremer Wetterereignisse zu. Die US-Behörde für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) erwartet in diesem Jahr eine "außergewöhnliche" Hurrikan-Saison mit bis zu sieben Stürmen der Kategorie 3 oder höher. Dies liege vor allem am Wetterphänomen La Niña sowie an den sehr hohen Temperaturen des Atlantiks.

M.Anderson--CPN