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US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones meldet Privatinsolvenz an
Der wegen der Verbreitung von Falschbehauptungen zu einem Schulmassaker zu fast eineinhalb Milliarden Dollar Schadenersatz verurteilte ultrarechte US-Verschwörungstheoretiker Alex Jones hat Privatinsolvenz angemeldet. Der 48-Jährige reichte den Antrag am Freitag bei einem Insolvenzgericht im Bundesstaat Texas ein. Jones hatte zuletzt mit einem Interview mit dem Rapper Kanye West für Aufsehen gesorgt, in dem dieser Sympathien für Adolf Hitler und die Nazis äußerte.
Der Radiomoderator und Gründer der rechten Website "Infowars" war in den vergangenen Monaten wegen Falschbehauptungen zum Blutbad an der Sandy-Hook-Grundschule im Jahr 2012 mit 26 Toten in mehreren Prozessen zu Schadenersatz in Höhe von insgesamt knapp 1,5 Milliarden Dollar (mehr als 1,4 Milliarden Euro) verurteilt worden. Das Geld schuldet er unter anderem mehreren Eltern, deren Kinder bei dem Massaker getötet worden waren.
Jones hatte über Jahre behauptet, das Schulmassaker in der Stadt Newtown im Bundesstaat Connecticut habe gar nicht stattgefunden. Es sei vielmehr vorgetäuscht worden, um eine Verschärfung des Waffenrechts durchzusetzen.
Der in rechtsradikalen Kreisen sehr einflussreiche Jones hat mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien viel Geld verdient und einen großen Kreis von Anhängern. Jones ist als Unterstützer des früheren US-Präsidenten Donald Trump bekannt. So machte Jones sich Trumps Falschbehauptung zu eigen, die Niederlage des Amtsinhabers gegen den heutigen Präsidenten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 sei auf massiven Betrug zurückzuführen.
In dem Antrag für eine Privatinsolvenz gibt Jones an, dass er ein Vermögen von zwischen einer und zehn Millionen Dollar besitze. Seine Schulden gibt er mit zwischen einer und zehn Milliarden Dollar an, die Zahl seiner Gläubiger mit zwischen 50 und 99. "Infowars" hatte bereits im April Insolvenz angemeldet. Sein Medienunternehmen Free Speech Systems meldete im Juli Bankrott an.
Jones ist aber weiter höchst aktiv. Am Donnerstag interviewte der Verschwörungstheoretiker den wegen antisemitischer Äußerungen in Verruf geratenen Rapper Kanye West alias Ye. Der Musiker sorgte dabei mit Äußerungen wie "Ich mag Hitler" und "Ich liebe Nazis" für Empörung. Weil West später auf Twitter ein Bild eines mit einem Hakenkreuz verschränkten Davidsterns zeigte, wurde sein Nutzerkonto von dem Kurzbotschaftendienst gesperrt.
C.Smith--CPN