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Kinderschutzbund fordert rasches Notprogramm für Kinderstationen
Als Reaktion auf die akute Bettenknappheit in Kinderkliniken hat der Deutsche Kinderschutzbund ein "rasches finanzielles Notprogramm" gefordert. Der Mangel in der Kindermedizin sei "sehr dramatisch", sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND; Samstagsausgaben). Er sei "wirklich entsetzt, dass man es so weit hat kommen lassen". Hilgers sprach von einem "Gefühl völliger Ohnmacht" und einer "großen Krise".
Hilgers führte die aktuelle Notlage auf eine "jahrzehntelange Vernachlässigung" durch die Politik zurück. Aufgrund des akuten Fachkräftemangels könne diese Krise "kurzfristig nicht bewältigt werden". Der Kinderschützer fordert deshalb ein "rasches finanzielles Notprogramm" mit besseren Abrechnungsbedingungen für die Krankenhäuser.
"Die Kinderkliniken müssen sowohl auf den regulären Stationen als auch auf den Intensivstationen Betten vorhalten können, damit diese in solchen Notsituationen zur Verfügung stehen", sagte Hilgers. "Nur dann ist das Problem auf Dauer lösbar."
Hilgers kritisierte, dass der Verband seit Jahren vor einer solchen Überlastungssituation in den Kinderkliniken und -arztpraxen eindringlich gewarnt und Verbesserungen angemahnt habe - ohne Erfolg.
Viele Kinderstationen können derzeit keine oder kaum mehr Patienten aufnehmen. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) legte dazu am Donnerstag Zahlen vor: Auf den Kinderintensivstationen gebe es insgesamt nur noch 83 freie Betten - das seien 0,75 pro Klinik. Jede zweite Klinik habe berichtet, dass sie in den vergangenen 24 Stunden mindestens ein Kind nach Anfrage durch Rettungsdienst oder Notaufnahme nicht für die Kinderintensivmedizin habe annehmen können.
A.Leibowitz--CPN