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Konsumklima steigt im Dezember weiter - bleibt aber an einem Tiefpunkt
Die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hat sich zum Jahresende weiter leicht verbessert. "Die Maßnahmen der Bundesregierung zur Abfederung der explodierenden Energiekosten zeigen offenbar ihre Wirkung", erläuterte am Mittwoch das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg. Für das Konsumklima im Januar erwartet die GfK eine weitere leichte Zunahme.
Zum Ende des Jahres verbesserten sich laut Gfk-Umfrage die Konjunktur- und die Einkommenserwartung sowie auch die Anschaffungsneigung. Die Konjunkturerwartung der Verbraucherinnen und Verbraucher legte zum zweiten Mal in Folge zu. Sie gehen laut GfK zwar davon aus, dass Deutschland im kommenden Jahr in die Rezession rutschen wird - die dürfte aber weniger tief ausfallen als noch vor einigen Monaten befürchtet.
Die Einkommenserwartung stieg zum dritten Mal in Folge - im Vergleich zum Dezember 2021 war sie aber immer noch sehr niedrig. Die Preise für Energie hätten sich in den vergangenen Wochen "etwas moderater entwickelt", erklärte Konsumforscher Rolf Bürkl von der GfK. Die Entlastungspakete zeigten Wirkung und die Konsumenten hofften mit Blick auf die ersten Tarifabschlüsse für 2023, dass zu erwartende Kaufkraftverluste "nicht ganz so heftig ausfallen dürften wie befürchtet".
Die Neigung zu größeren Anschaffungen stieg ebenfalls - die Kaufzurückhaltung bleibe aber groß, erläuterte Bürkl. "Die Verunsicherung durch die multiplen Krisen, wie Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation, ist nach wie vor hoch." Vor allem die Erwartung deutlich höherer Heizkostenabrechnungen im Frühjahr 2023 veranlasse offenbar eine Reihe von Konsumenten dazu, Geld zurückzulegen. "Diese Mittel fehlen dem Konsum an anderer Stelle."
Das Konsumklima - berechnet aus allen drei Indikatoren - steigt damit laut GfK von minus 41,9 Punkten im November auf minus 40,1 Punkte im Dezember. Im Januar erwarten die Marktforscher eine Verbesserung auf minus 37,8 Punkte.
Die Erholung stehe aber "auf wackeligen Füßen", warnte Bürkl. "Sollte sich zum Beispiel die geopolitische Lage wieder verschärfen und zu einer deutlichen Erhöhung der Energiepreise führen, würde das Licht am Ende des Tunnels sehr schnell wieder dunkler werden oder sogar ganz erlöschen." Das Konsumklima befinde sich nach wie vor an einem Tiefpunkt. Der ausbleibende Konsum werde auch im kommenden Jahr eine Belastung für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland bleiben.
Die GfK führt für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 1. bis 12. Dezember rund 2000 Menschen befragt.
A.Zimmermann--CPN