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Zahl der Todesfälle 2022 über Mittelwert der Vorjahre
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland hat im Jahr 2022 über dem Mittelwert der Vorjahre gelegen. Im gesamten Jahr starben 1,06 Millionen Menschen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Das bedeutete einen Anstieg um 3,4 Prozent im Vergleich zu 2021. Im dritten Jahr der Coronapandemie stiegen die Sterbefallzahlen bei Frauen stärker an als bei Männern.
Obwohl der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung seit Jahren wächst, kann nur ein Teil der Toten damit erklärt werden. Die Lebenserwartung stieg schon vor Beginn der Pandemie tendenziell an, was den Alterungseffekt abschwächt. Die Zunahme der Sterbefälle 2022 ging um den durchschnittlichen Anstieg hinaus. Nur rund ein Fünftel des gesamten Anstiegs 2022 ist laut Berechnungen mit der steigenden Zahl älterer Menschen erklärbar.
Zu Jahresbeginn 2022 normalisierte sich der Wert nach hohen Zahlen Ende 2021 wieder nahezu. Normalerweise geht die Zahl der Toten mit dem Ende der Grippewelle im März zurück. Dieser Effekt trat 2022 erst im April ein. Im März lag die Zahl der Toten noch acht Prozent über dem Durchschnittswert. Zudem traten im April und Mai noch häufiger Covid-19-Todesfälle auf, was laut Statistikern eine Erklärung für die erhöhten Zahlen in diesen Monaten sein könnte.
Im heißen Sommer lagen die Werte noch deutlicher über den Mittelwerten der Vorjahre. Besonders hoch war das Plus mit 25 Prozent in der 29. Kalenderwoche vom 18. bis zum 24. Juli, die außergewöhnlich heiß war. Zwischen Anfang September und Mitte Oktober stieg die Zahl der Covid-19-Toten wieder an, jedoch nicht im gleichen Ausmaß wie die Gesamtsterbefallzahlen.
Auf den Monat Dezember heruntergebrochen starben 19 Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt der Vergleichsmonate der vergangenen vier Jahre. Mit einem Plus von 32 Prozent über dem Vergleichswert war die Abweichung in der Woche zwischen dem 19. und dem 25. Dezember besonders groß. Im Dezember 2022 starben mehr als 110.000 Menschen - das ging über das von Grippewellen bekannte Ausmaß hinaus.
Y.Ponomarenko--CPN