- Schuster fordert entschlossenes Vorgehen gegen Antisemitismus an Unis
- Japans ehemalige Kaiserin mit gebrochenem Bein im Krankenhaus
- Geplante 1000-Euro-Prämie für Bürgergeldempfänger bleibt umstritten
- US-Duo erhält Medizin-Nobelpreis für Entdeckung der MicroRNA
- Auftragsmangel und schlechte Konsumlaune: Anzeichen für Rezession verdichten sich
- Medizin-Nobelpreis geht an RNA-Forscher Victor Ambros und Gary Ruvkun aus den USA
- Thyssenkrupp will an Plänen für grünen Stahl festhalten
- Versicherungswirtschaft: Autohersteller erhöhen Ersatzteilpreise weiter
- Frankreich will EU-Defitizgrenze erst 2029 wieder einhalten
- Wirtschaftsweise schlagen zur Finanzbildung "Kinderstartgeld" vom Staat vor
- 13 Prozent der Rentnerinnen und Rentner gehen arbeiten
- Ifo: Geschäftsklima im Einzelhandel verschlechtert sich
- Gedenkveranstaltungen in Berlin und Hamburg am Jahrestag des Hamas-Angriffs
- Gespräch mit Vermittler nach mehr als drei Wochen Streik bei US-Flugzeugbauer Boeing
- Verkündung der Nobelpreise beginnt mit Bekanntgabe der Preisträger in Medizin
- Antidiskriminierungs-Beauftragte fordert besseren Schutz von Juden in Deutschland
- Referendum in Kasachstan: Mehrheit für Bau des ersten Atomkraftwerks im Land
- Salvini und Orban kritisieren EU bei Lega-Fest als "ökoterroristisch"
- Heftige Kritik an geplanter 1000-Euro-Prämie für Langzeitarbeitslose in neuem Job
- "SZ": Habeck korrigiert Konjunkturerwartungen für laufendes Jahr deutlich nach unten
- Rekord-Kartoffelernte: Aldi senkt Preise für Pommes
- Klimaaktivistin Thunberg bei Sitzblockade in Brüssel festgenommen
- Fluglinie Emirates untersagt Passagieren Mitnahme von Pagern und Walkie-Talkies
- Autohändler erwarten wegen Strafzöllen gegen China steigende Preise für E-Autos
- Sri Lankas neue Regierung akzeptiert umstrittene Entschuldungsvereinbarung mit IWF
- Am Montag Gespräche mit Vermittler zur Beendigung von Streik bei Boeing
- Plattform X: Strafe in Brasilien für Aufhebung von Sperre überwiesen - auf falsches Konto
- Saftige Preiserhöhung: Flexpreise der Deutschen Bahn steigen um 5,9 Prozent
- Arbeitslosenquote in den USA im September leicht zurückgegangen
- Autoindustrie: Tschechien fordert Lockerung von EU-Emissionsvorschriften
- Weg frei für EU-Zölle auf E-Autos aus China - Deutsche Bedenken überstimmt
- Bahn erhöht Preise im Fernverkehr um im Schnitt 5,9 Prozent
- Europäischer Gerichtshof begrenzt Nutzung persönlicher Daten durch soziale Netzwerke
- Klagen von Breuninger und Falke gegen deutsche Corona-Hilfen scheitern vor EuGH
- Neuzulassungen gehen auch im September zurück - Anstieg bei E-Autos
- EuGH: Melonen und Tomaten aus Westsahara müssen entsprechend gekennzeichnet sein
- Trotz Nein aus Berlin: EU-Länder machen Weg frei für Zölle auf E-Autos aus China
- "Langfristig denken": EVP-Chef Weber wirbt für EU-Zölle auf E-Autos aus China
- US-Hafenarbeiter beenden Streik nach vorläufiger Einigung mit Arbeitgebern
- Abstimmung über EU-Zölle auf E-Autos aus China angesetzt
- EuGH urteilt über deutsche Corona-Hilfen für Unternehmen
- Erklärung: US-Hafenarbeiter beenden Streik nach vorläufiger Einigung
- Medienbericht: Streit in Ampel-Regierung über Strafzölle auf E-Autos aus China
- Tag der Deutschen Einheit: Schwesig ruft zu gemeinsamem Anpacken statt Streit auf
- US-Verkehrsminister wirbt für schnelle Beendigung des Streiks der Hafenarbeiter
- Finanztip: Werkstattbindung in der Kfz-Versicherung spart im Schnitt elf Prozent
- Scholz hält Rede bei Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in Schwerin
- US-Unternehmen OpenAI sammelt 6,5 Milliarden Dollar in neuer Finanzierungsrunde
- Özdemir: EU-Gesetz gegen Abholzung muss nach Aufschub unangetastet bleiben
- Bund entfristet Sonderregelung für Drohneneinsatz zur Rettung von Rehkitzen
Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut betroffen
In Deutschland ist mehr als jedes fünfte Kind und jeder vierte junge Erwachsene von Armut betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse der Bertelsmann-Stiftung. Die neuen Daten verstärken den Druck für die Einführung der Kindergrundsicherung, die verschiedene familienpolitische Leistungen zusammenfassen soll.
Der Bertelsmann-Studie zufolge waren 2021 knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche und weitere rund 1,55 Millionen junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren von Armut betroffen. Die Lage habe sich zuletzt nicht gebessert, sondern durch aktuelle Krisen und Preissteigerungen verschärft.
Die Stiftung forderte daher Gegenmaßnahmen von der Bundesregierung. "Kinder- und Jugendarmut bleibt ein ungelöstes Problem in Deutschland", erklärte sie. Die im Koalitionsvertrag versprochene Kindergrundsicherung müsse "schnellstmöglich" beschlossen werden. Zentraler Maßstab müsse sein, dass die Kindergrundsicherung Armut "wirksam vermeidet".
Überdurchschnittlich von Armut betroffen sind nach Angaben der Stiftung junge Menschen in Alleinerziehenden-Familien sowie in Familien mit drei oder mehr Kindern. Ein oftmals unterschätztes Armutsproblem gibt es nach Auffassung der Bertelsmann-Experten auch bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren. Hier sei das Armutsrisiko mit 25,5 Prozent höher als in jeder anderen Altersgruppe. Frauen sind demnach zudem gefährdeter als Männer, in Ostdeutschland ist das Risiko größer als im Westen.
Die geplante Einführung der Kindergrundsicherung müsse "die Verteilung mit der Gießkanne beenden und gezielt denjenigen helfen, die besonders darauf angewiesen sind", forderte Bertelsmann-Bildungsexpertin Anette Stein. Sie müsse sich "an den tatsächlichen Bedarfen junger Menschen für gutes Aufwachsen, Bildung und Teilhabe" orientieren. Als "unerlässlich" bezeichnete die Bertelsmann-Stiftung zudem eine Reform der Ausbildungsförderung Bafög sowie die Einführung einer Ausbildungsgarantie.
In der geplanten Kindergrundsicherung sollen nach dem Willen der Ampel-Koalition vorhandene finanzielle Unterstützungsleistungen gebündelt und erweitert werden. Erstmals ausgezahlt werden soll die Kindergrundsicherung 2025.
"Jedes Kind braucht faire Chancen und soziale und kulturelle Teilhabe. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt mit der Kindergrundsicherung als zentralem, sozialpolitischen Reformprojekt an den Start gehen", sagte Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann dazu der Nachrichtenagentur AFP. "Denn wir brauchen eine Familienförderung, die alle Familien und Kinder auch erreicht", hob sie hervor.
"Eine Gesellschaft, die nicht genug in ihre Kinder investiert, verspielt ihre Zukunft", warnte SPD-Chefin Saskia Esken in der "Rheinischen Post". Mit der Kindergrundsicherung knüpfen wir ein Sicherheitsnetz für alle Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen und ihre Familien", erklärte die SPD-Bildungspolitikerin Nina Stahr.
Auf die rasche Einführung der Kindergrundsicherung drängte auch DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. "Kinderarmut muss verhindert werden, weil sie ausgrenzt, den Weg zu schulischen und beruflichen Erfolgen verstellt und im schlimmsten Fall sehr einsam macht", erklärte die Gewerkschafterin.
"Wir brauchen dringend einen Neustart im Kampf gegen Kinderarmut", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Die Ampel-Parteien müssten bei der Kindergrundsicherung "im Sinne der Kinder mutig" sein.
Von "dringendem Handlungsbedarf" sprach der Präsident der Arbeiterwohlfahrt, Michael Groß. Auf mehr kostenlose Ganztags-Kinderbetreuung drängte der Sozialverband Deutschland (SoVD). Wenn Alleinerziehende sonst nur Teilzeit arbeiten könnten, "dann ist Kinderarmut vorprogrammiert", sagte die Vorsitzende Michaela Engelmeier der Funke Mediengruppe.
Versöhnliche Töne im regierungsinternen Ringen um die Kindergrundsicherung kamen aus der FDP. Deren Einführung "hat für die FDP-Fraktion eine hohe Priorität", versicherte der FDP-Familienpolitiker Matthias Seestern-Pauly in der "Augsburger Allgemeinen". Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte nach Vorstellung des Konzepts von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) für die Kindergrundsicherung zuvor Bedenken hinsichtlich der Finanzierbarkeit geäußert.
M.Anderson--CPN