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Greenpeace-Aktivisten demonstrieren gegen Gaspipeline Nord Stream 1
Eine Gruppe von 40 Greenpeace-Aktivisten hat am Donnerstag in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern gegen russische Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 demonstriert. Die Aktivisten forderten vor den Gipfeltreffen der EU, G7 und Nato am Donnerstag in Brüssel einen Importstopp von russischem Gas.
"Angesichts des Leids in der Ukraine müssen wir jede Anstrengung unternehmen, um so schnell wie möglich von Putins blutigem Gas loszukommen", erklärte Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. Die Aktivisten zeigten ein 45 mal 35 Meter großes Banner mit der Aufschrift "Stop Gas! End War!" und blockierten mit einem roten "X" symbolisch den Anlandungspunkt der Pipeline in Lubmin.
"Die Staats- und Regierungschefs der EU haben es heute in der Hand, mit einem Importstopp die Finanzquellen für Putins Krieg trocken zu legen", erklärte Neubauer weiter. Er forderte die Bundesregierung auf, sich nicht weiter gegen einen Importstopp zu sperren. Nach Angaben von Greenpeace belief sich der Gesamtwert russischer Gaslieferungen nach Deutschland im vergangenen Jahr auf rund 8,8 Milliarden Euro.
Die Umweltorganisation stellte am Donnerstag zudem ein Papier mit sieben Sofortmaßnahmen vor, die Deutschland unabhängig von russischem Gas machen sollen. Gas- und Ölheizungen sollen demnach schrittweise verboten werden, gleichzeitig soll es eine Ausbauoffensive für Wärmepumpen und Solarthermie geben. Noch im Jahr 2022 fordert die Organisation den Bau von 500.000 Wärmepumpen und drei Millionen Quadratmetern Solarthermie. Bis 2035 sollen zwölf Millionen Wärmepumpen verbaut werden.
Zudem forderte Greenpeace eine Beschleunigung der Gebäudesanierung und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Eine öffentliche Kampagne solle außerdem dazu beitragen, dass mehr Energie eingespart wird. Die Umweltorganisation forderte außerdem einen verbindlichen Gasausstieg bis 2035 in der Stromerzeugung, wozu auch ein beschleunigter Ausbau der Erneuerbaren nötig sei. Auch die Industrie solle schnellstmöglich von Erdgas auf grünen Wasserstoff umgestellt werden.
P.Schmidt--CPN