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Fans kämpfen für Erhalt abgeschalteter Videospiele
Fans kämpfen für Erhalt abgeschalteter Videospiele / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Fans kämpfen für Erhalt abgeschalteter Videospiele

Während die großen Hersteller ab Mittwoch auf der Computerspielemesse Gamescom in Köln ihre Neuheiten vorstellen, kämpfen tausende Fans um den Erhalt älterer Spiele. Unter dem Titel "Stop Killing Games" (Hört auf, Spiele zu zerstören) hat ein Kollektiv mehr als 280.000 Unterschriften für eine EU-weite Petition gegen Hersteller gesammelt, die ihren Spielen nach einigen Jahren die Server streichen und damit wertlos machen.

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"Mehr und mehr Videospiele werden wie Güter verkauft, sind aber so gestaltet, dass sie überhaupt nicht mehr spielbar sind, sobald die technische Unterstützung endet", heißt es in der Petition. Bei reinen Onlinespielen ist das seit langem gängige Praxis. Spiele wie "Star Wars Galaxies" oder "Warhammer Online" verschwanden, nachdem die Hersteller die entsprechenden Server abschalteten.

Die Wut der Fans entzündete sich an der Entscheidung des französischen Konzerns Ubisoft, das beliebte Autorennen "The Crew" abzuschalten. Das Spiel zählte in den Jahren nach seinem Start im Jahr 2014 knapp zwölf Millionen Nutzende und verfügte über einen Einzelspielermodus, für den keine Internetverbindung nötig war. Seit der Abschaltung der Server am 1. April startet das Spiel schlicht nicht mehr.

"Wir verlangen von den Herstellern nicht, dass sie ihre Spiele für immer erhalten", sagte der Sprecher der Initiative, Daniel Ondruska, der Nachrichtenagentur AFP. Die Spielefans forderten aber, die Spiele "nicht vorsätzlich zu zerstören und denen, die sie bezahlt haben, die Möglichkeit zu lassen, sie zu spielen oder eigene Server zu erstellen", fügte er hinzu.

Der Herstellerverband Video Games Europe hält das nicht nur wegen der Kosten für die Unternehmen für unrealistisch. Auf privaten Servern gebe es im Gegensatz zu den offiziellen Spielservern der Hersteller keinen Schutz der persönlichen Daten der Spieler vor Hackerangriffen. Außerdem gebe es niemanden, der dafür zuständig sei, "illegale Inhalte zu entfernen und gefährliche Inhalte zu bekämpfen", erklärte der Verband.

Ubisoft äußerte sich auf AFP-Anfrage nicht. Die Initiatoren von "Stop Killing Video Games" hoffen auf Unterstützung aus Brüssel: Erreicht ihre Petition bis zum 31. Juli nächsten Jahres mehr als eine Million Unterschriften, müssen sich die EU-Gesetzgeber mit dem Thema befassen.

H.Meyer--CPN