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Weil fordert Lösung am Verhandlungstisch bei VW - "Kein weiterer Schlagabtausch"
In der Krise bei Volkswagen hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) vor dem Start der Tarifgespräche dazu aufgerufen, am Verhandlungstisch eine Lösung zu finden. "Volkswagen braucht Gespräche, Volkswagen braucht kluge Konzepte, aber Volkswagen braucht keinen weiteren öffentlichen Schlagabtausch", sagte Weil am Mittwochmorgen laut Redetext in einer Regierungserklärung im Landtag in Hannover. In der Stadt beginnen am Vormittag die Tarifgespräche zwischen VW und der IG Metall.
Weil sitzt für Niedersachsen im Aufsichtsrat von VW, das Land hält gut 20 Prozent der Anteile. Bei wichtigen Entscheidungen hat Niedersachsen ein Vetorecht. Weil erinnerte daran, dass die Automobilindustrie die wichtigste Branche in Niedersachsen sei und dort insgesamt für rund 4,5 Prozent aller Arbeitsplätze stehe. Nun aber sei der Autobauer in einer schwierigen Lage.
Die deutsche Autoindustrie und VW in vorderster Reihe stecken in der Krise. Sinkende Absätze besonders bei E-Autos und zugleich hohe Investitionskosten für die E-Auto-Entwicklung belasten die Branche. Bei VW stehen deshalb ein Job-Abbau und sogar Werksschließungen zur Debatte.
"Die Ankündigungen des Vorstands haben bei den Beschäftigten in den Werken, an den Standorten und weit darüber hinaus tiefe Betroffenheit ausgelöst", sagte Weil zu den angekündigten Sparplänen des Autobauers. Daher brauche das Unternehmen nun Lösungen und es bestehe Handlungsbedarf. Niedersachsen werde sich "auch dieses Mal als konstruktive und verantwortungsbewusste Miteigentümer in die anstehenden Beratungen einbringen", versprach der Ministerpräsident. "Wir fühlen uns ausdrücklich mitverantwortlich."
Die IG Metall lehnt betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen entschieden ab. Sie fordert in der aktuellen Tarifrunde außerdem sieben Prozent mehr Lohn sowie 170 Euro mehr für Auszubildende. Die Tarifverhandlungen waren eigentlich erst für Ende Oktober angesetzt, wurden angesichts der Krise bei VW aber vorgezogen. Neben der Entgelterhöhung geht es nun auch um weitere Themen wie die Beschäftigungssicherung oder die Übernahme von Auszubildenden.
A.Agostinelli--CPN