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Özdemir wirft Russland wegen Getreidekrise "widerliche Form der Kriegsführung" vor
Zum Auftakt des G7-Agrarministertreffens in Stuttgart hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) Russland angesichts der Getreidekrise eine "widerliche Form der Kriegsführung" vorgeworfen. Russland führe auch einen "Wirtschaftskrieg", in dem es darum gehe, sich das Eigentum von Bäuerinnen und Bauern "einzuverleiben", sagte er am Freitag in Stuttgart. Russland "stiehlt" und "klaut", fügte er hinzu.
In der Ukraine lagern derzeit mehrere Millionen Tonnen Getreide, die angesichts blockierter Lieferwege und Häfen nicht exportiert werden können. Derzeit liefen Gespräche über mögliche Hilfen, fuhr Özdemir fort und bezog sich auf Alternativen "über den Landweg, über die Schiene, über die Donau". Es gehe darum, "so viel wie möglich zu retten von dem was dort an Ernte eingebracht wurde", sagte der Grünen-Politiker.
Er äußerte sich an der Seite seines ukrainischen Kollegen Mykola Solskyi, der auch zum G7-Treffen eingeladen wurde, um über die Lage in seinem Land zu berichten. Die Exportlage im Land sei "schwierig" und es gehe nun um gemeinsame konkrete Schritte, wie das Getreide aus dem Land gebracht werden könne, sagte der Minister.
Nach Solskyis Angaben lagern derzeit 20 Millionen Tonnen Getreide aus der früheren Ernte im Land. Auf den Feldern liege nun neue Saat, auch wenn sich die Hälfte der Anbaugebiete für Winterweizen in umkämpften Gebieten befinde. Es sei, "klar, dass die Ernte in diesem Jahr viel geringer ausfallen wird als im letzten Jahr", es gehe aber dennoch um große Mengen von bis zu 40 Millionen Tonnen Getreide, die zusätzlich exportiert werden müssten.
"Das wird eine Herausforderung sein, weil die Mehrheit der ukrainischen Häfen nicht funktioniert", sagte der ukrainische Minister. Nötig sei nun die Hilfe vieler Länder. "Im Alleingang können wir diese Aufgabe nicht lösen." Solskyi mahnte, von der Lage hingen auch die globale Situation insgesamt sowie die Verbraucherpreise ab.
Nötig sei nun, dass die Schwarzmeerhäfen entsperrt werden und es müsse nach logistischen Möglichkeiten in den baltischen Häfen geschaut werden.
H.Cho--CPN