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Französische Ministerin will in China Strafzölle auf Cognac noch abwenden
Im Handelsstreit zwischen der EU und China will die französische Außenhandelsministerin Sophie Primas in den kommenden Tagen in Shanghai versuchen, die angekündigten Strafzölle auf Cognac doch noch abzuwenden. Von Sonntag bis Mittwoch wolle Primas die Gelegenheit nutzen, "mit Nachdruck" den Widerstand Frankreichs gegen die "willkürlich" auferlegten Zusatzzölle deutlich zu machen, hieß es am Freitag aus Diplomatenkreisen in Peking. Die Zölle seien "eindeutig politisch motiviert".
Peking hatte Anfang Oktober Strafzölle auf Weinbrand aus der EU angekündigt - sie gelten als Reaktion auf die europäischen Zollaufschläge für Elektroautos aus China. Weinbrand aus Europa ist zu 95 Prozent Cognac: ein Weinbrand, der aus Weißweinen aus der Region um die gleichnamige Stadt in Westfrankreich gewonnen wird. Ein Viertel der französischen Cognac-Exporte gehen in die Volksrepublik China.
Die Cognac-Produzenten fühlen sich als "Opfer". Der Herstellerverband rief die französische Regierung auf, "der Eskalation ein Ende zu setzen". Die "Zölle müssen ausgesetzt werden, bevor es zu spät ist."
Ministerin Primas wird den Angaben aus Diplomatenkreisen zufolge nun in China auch den chinesischen Handelsminister Wang Wentao treffen. Sie werde argumentieren, dass von den Strafzöllen "ungerechterweise" bestimmte französische Hersteller betroffen seien, die "nichts" mit Elektroautos zu tun hätten. Sie werde klarmachen, dass "diese Art der Instrumentalisierung von handelspolitischen Schutzinstrumenten nicht akzeptabel ist".
Die EU hatte am Dienstag Zusatzzölle von bis zu 35,3 Prozent auf Elektroautos aus China endgültig beschlossen und in Kraft gesetzt. Die EU-Kommission setzte sich damit über deutschen Widerstand hinweg; Frankreich dagegen war für die Strafzölle. Brüssel wirft China unzulässige und den Wettbewerb verzerrende Subventionen für seine Elektroauto-Hersteller vor.
Ministerin Primas aus Paris reist zur Internationalen Importmesse nach Shanghai. 130 Unternehmen aus Frankreich sind dort in diesem Jahr vertreten.
Y.Jeong--CPN