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Höhere Preise bei weniger Inhalt: Verbraucherzentrale sucht "Mogelpackung des Jahres"
Der Inhalt schrumpft, der Preis bleibt gleich oder steigt sogar: Die Verbraucherzentrale Hamburg sucht seit Montag erneut die "Mogelpackung des Jahres". Aus fünf Kandidaten können Verbraucherinnen und Verbraucher bis 21. Januar auswählen und damit den Schmähpreis an die dreisteste versteckte Preiserhöhung vergeben. Nominiert sind ein Tomaten-Gewürzsalz von Lebensbaum, Vanilleeis von Cremissimo, ein Saft des Herstellers Granini, Waffelbättchen von Biscotto und Duschcreme von Dove.
Beim Tomaten-Gewürzsalz wurde der Inhalt laut Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützen von 150 auf 80 Gramm reduziert, gleichzeitig kostet das Produkt einen Euro mehr. Das sei eine Preiserhöhung von 150 Prozent, kritisierte die Verbraucherzentrale. Zusätzlich täusche die große Verpackung mehr Inhalt vor.
Beim Saft Granini Trinkgenuss Orange monierten die Verbraucherschützer den deutlich geschrumpften Fruchtsaftanteil von 100 auf 50 Prozent. "Den Rest füllt der Hersteller mit Zuckerwasser auf", erklärten sie. Der Preis für das Getränk blieb gleich.
Unilever verkleinerte die Packung seiner Cremissimo Bourbon Vanille von 1300 Milliliter auf 900 Milliliter. Weil das Dessert unverändert viel kostet, spricht die Verbraucherzentrale von einer versteckten Preiserhöhung um 44 Prozent. Verdoppelt hat sich demnach auch der Preis für Waffelblättchen der Aldi-Nord-Eigenmarke Biscotto. Hier wurde die Packungsgröße den Angaben nach halbiert, der Preis blieb gleich.
Bei der Duschcreme von Dove handelt es sich laut Verbraucherzentrale auf den ersten Blick um eine neues, höherwertiges Produkt. Die Inhaltsstoffe blieben verglichen mit der alten Pflegedusche aber "fast identisch". Das Produkt entpuppe sich daher als "alter Wein in neuen Schläuchen" und koste bei geringerer Füllmenge mehr als zuvor.
Insgesamt waren laut Verbraucherschützer im vergangenen Jahr 67 Produkte von versteckten Preiserhöhungen betroffen - weniger als im Vorjahr mit 104 Produkten. Die durchschnittliche Preiserhöhung allerdings sei deutlich höher gewesen: 2023 betrug sie 23,5 Prozent, im vergangenen Jahr 31,5 Prozent.
Die Abstimmung zur Mogelpackung des Jahres läuft bis zum 21. Januar unter umfrage.vzhh.de.
A.Mykhailo--CPN