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Landesweiter Streik sorgt für Verkehrschaos in Griechenland
Ein Generalstreik aus Protest gegen die hohen Lebenshaltungskosten in Griechenland hat den Verkehr landesweit zum Erliegen gebracht. Die Fähren der griechischen Inseln blieben am Mittwoch im Hafen, Busse und Züge des öffentlichen Nahverkehrs standen still. Flüge von und nach Griechenland fielen aus, da sich auch Fluglotsen dem Streik angeschlossen hatten. Schulen, Gerichte, Banken und andere Einrichtungen blieben geschlossen.
In der Hauptstadt Athen gingen nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Demonstranten auf die Straße. In Griechenlands zweitgrößter Stadt Thessaloniki protestierten rund 5000 Menschen. Auch in anderen Städten des Landes waren Proteste geplant. Der zweite Generalstreik innerhalb von wenigen Wochen fiel zusammen mit dem Inkrafttreten von US-Zöllen in Höhe von 20 Prozent auf Einfuhren aus der Europäischen Union, die auch Griechenland treffen.
Adedy, die Gewerkschaft für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst, forderte in einer Erklärung eine deutliche Erhöhung der Reallöhne nach "zehn Jahren Stagnation" und kritisierte die Regierung von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Die steigenden Mietpreise etwa seien Folge eines "anarchischen Tourismus", der zu einer Wohnungskrise führe.
Griechenland verzeichnete im vergangenen Jahr ein hohes Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent. Die Löhne blieben aber trotz steigender Steuern und einer Inflation von 3,5 Prozent niedrig.
Vor wenigen Wochen hatten die Gewerkschaften zuletzt zu einem Generalstreik aufgerufen, der jedoch von Gewalt überschattet worden war: Am 28. Februar hatten maskierte Jugendliche in Athen Benzinbomben und Steine geworfen, während die Polizei mit Tränengas reagierte. Die Demonstration von rund 200.000 Menschen ereignete sich anlässlich des zweiten Jahrestags der schlimmsten Zugkatastrophe des Landes.
Am 28. Februar 2023 waren bei einem Zugzusammenstoß 57 Menschen ums Leben gekommen. Der Unfall wurde offiziell auf menschliches Versagen sowie auf schwerwiegende strukturelle Mängel bei der griechischen Bahn zurückgeführt.
Ch.Lefebvre--CPN