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Ökonomen fordern Anreize statt Vorschriften zum Energiesparen
Ökonomen fordern Anreize statt Vorschriften zum Energiesparen / Foto: Glyn KIRK - AFP/Archiv

Ökonomen fordern Anreize statt Vorschriften zum Energiesparen

Angesichts der von der Regierung ausgerufenen Alarmstufe Gas und der Aufforderung zum Sparen haben zwei führende Wirtschaftswissenschaftler die Einführung eines "Gasbonus" gefordert. "Bevor man mit Blick auf die Verbraucher zu gesetzlichen Einsparmaßnahmen greift, sollte man gezielte Anreize für diese Gruppe setzen", schrieben die Wirtschaftsweise Veronika Grimm und der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen, Peter Kenning, im "Handelsblatt".

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Den Überlegungen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Einführung von verpflichtenden Energiesparmaßnahmen erteilten die Ökonomen eine Absage. Besser geeignet seien "hohe Prämienzahlungen" an Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn die ihren Gasverbrauch im Vorjahresvergleich um einen bestimmten Prozentsatz verringerten.

"Die für die Prämienberechnung notwendigen Einsparungen könnte man relativ einfach durch den Vergleich des Gasverbrauchs ermitteln, der ex post auf der Abrechnung eines jeden Kunden ausgewiesen wird", hieß es weiter in dem Beitrag. Bei einer frühzeitigen Kommunikation sei es den Verbraucherinnen und Verbrauchern auch möglich, sich noch vor dem Winter auf mögliche Energiesparmaßnahmen vorzubereiten.

Die Lage sei ernst, schrieben Grimm und Kenning weiter. Deutschland müsse sich "viel konsequenter" auf einen möglichen Gas-Lieferstopp aus Russland vorbereiten. Auch Immobilieneigentümer sollten deshalb in den "Gasbonus" mit einbezogen werden. "Dadurch erhielten insgesamt fast 20 Millionen Haushalte einen Anreiz, Gas zu sparen."

Russland hat seine Gaslieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 zuletzt um rund 60 Prozent verringert. Am Donnerstag rief die Bundesregierung daraufhin die Alarmstufe des Notfallplans Gas aus. Ziel der Bundesregierung ist es, die deutschen Gasspeicher bis zum November zu 90 Prozent zu füllen. Aktuell liegen die Füllstände bei rund 58,6 Prozent.

M.García--CPN