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Nahles fordert rasche Reform des Einwanderungsrechts
Die neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, macht sich für eine rasche Vereinfachung des Einwanderungsrechts stark. Eine Reform müsse "besser heute als morgen" kommen, sagte Nahles dem "Handelsblatt" vom Freitag. "Sonst werden wir im Vergleich zu klassischen Einwanderungsländern wie Kanada oder den USA immer den Kürzeren ziehen." Helfen würde aus Sicht der früheren Bundesarbeitsministerin aber auch, die Zahl der Abwanderer zu senken.
Von den 1,14 Millionen Menschen, die jedes Jahr nach Deutschland kämen, wanderten zwei Drittel wieder aus, weil etwa der Familiennachzug zu kompliziert sei. "Wir sehen uns offenbar immer noch nicht in letzter Konsequenz als Einwanderungsland", kritisierte Nahles.
Den deutschen Ausbildungsmarkt sieht die BA-Chefin in einer tiefen Krise – zumindest aus Sicht der Unternehmen, die ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen könnten. Die Jugendlichen hätten dagegen eher die Qual der Wahl. Viele seien aber verunsichert, weil sie wegen der Corona-Pandemie wenig Praktika machen konnten.
Damit die duale Ausbildung nicht noch tiefer in die Krise rutscht, sei eine professionelle Berufsberatung zentral, betonte die erste Frau an der Spitze der Nürnberger Behörde. "Es muss endlich in jeder Schulform, auch an den Förderschulen, ein verpflichtendes Berufsorientierungsfach geben", forderte Nahles. Das sei in einigen Bundesländern leider noch nicht der Fall.
A.Leibowitz--CPN