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Einigung in Tarifgesprächen in der Chemiebranche erzielt
Bei den Tarifverhandlungen in der Chemie- und Pharmaindustrie haben beide Seiten nach dreitägigen Verhandlungen eine Einigung erzielt. Wie die Gewerkschaft IGBCE und der Arbeitgeberverband BAVC am Dienstag mitteilten, gibt es insgesamt 6,5 Prozent mehr Lohn - jeweils zum Januar 2023 und 2024 steigen die Bezüge um 3,25 Prozent. Außerdem gibt es ein steuerfreies Inflationsgeld von 3000 Euro, das zur Hälfte spätestens Anfang 2023 und 2024 ausgezahlt wird.
Azubis in den Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie bekommen als Sonderzahlung je 500 Euro in zwei Tranchen von den Firmen ausbezahlt. Wie beide Seiten weiter mitteilten, können die Tariferhöhungen aus wirtschaftlichen Gründen mittels Betriebsvereinbarung um bis zu drei Monate verschoben werden. Für die Sonderzahlungen gilt das nicht.
"In dieser historischen Ausnahmesituation mit ungekannten Inflationsraten und drohender Rezession haben die Tarifparteien Verantwortung für die Beschäftigten, den Industriestandort und die Binnennachfrage zugleich übernommen", sagte IGBCE-Chef Michael Vassiliadis. "Dieser Abschluss hat Signalwirkung über die Branche hinaus."
"Arbeitgeber und Gewerkschaft ziehen in der Krise an einem Strang", kommentierte BAVC-Präsident Kai Beckmann die Einigung. Die Folgen des Krieges treffen die Branche "besonders und haben großen Einfluss auch auf die Tarifpolitik". Die Chemieindustrie ist sehr energieintensiv und leidet folglich besonders unter der Energiekrise.
Der geschlossene Tarifvertrag läuft bis Ende Juni 2024. Die Einigung gilt für 1900 Betriebe mit 580.000 Beschäftigten. Angesichts der Unsicherheit nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs waren die Tarifverhandlungen auf Oktober verschoben worden. Im Gegenzug erhielten die Beschäftigten eine Brückenzahlung von 1400 Euro pro Kopf.
H.Cho--CPN