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"Handelsblatt": Gefahr von Gasmangellage im Winter nicht gebannt
Bei einem kalten Winter droht in Deutschland Ende Februar eine Gasmangellage - falls sich Importe und Exporte des Rohstoffs stark verändern. Das geht aus einem Papier der Bundesnetzagentur hervor, das dem "Handelsblatt" vorliegt. Darin entwickelt die Behörde vier verschiedene Szenarien für die Gasversorgung im Winter - abhängig auch davon, wie sich die Importe und Exporte des Rohstoffs entwickeln.
Wie die Zeitung am Mittwoch berichtete, gibt sich der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, grundsätzlich optimistisch, dass ein Gasmangel vermieden werden kann. "Da zeitgleich Gas gespart wird, der Verbrauch also gesunken ist, sind wir aktuell in einer komfortablen Situation", zitierte das "Handelsblatt" aus dem Papier.
Jedoch hänge die Entwicklung auch vom Handel ab: "Zukünftig ist davon auszugehen, dass sowohl die Importe sinken als auch die Exporte steigen werden", schreibt Müller demnach. Die Länder, von denen Deutschland Gas erhält, dürften in den nächsten Wochen selbst mehr verbrauchen und damit nicht mehr weiter "derart hohe" Mengen liefern können. Gleichzeitig werde der Bedarf in Süd- und Osteuropa steigen, weshalb Deutschland mehr Gas weiterleiten müsse.
In den Szenarien, in denen das in Deutschland zur Verfügung stehende Gas nur leicht von aktuell 97 auf 78 Gigawattstunden sinken würde, würde eine Mangellage sowohl bei einem normalen als auch bei einem kalten Winter vermieden, schreibt die Zeitung. Wenn sich Importe und Exporte so entwickeln, dass nur noch 51 Gigawattstunden im Land blieben, würde es zu einem Gasmangel kommen.
Bei einem normalen Winter würde das Gas laut Bundesnetzagentur dann Mitte April ausgehen, bei einem kalten Winter schon Ende Februar. Kommt es zu einem stärkeren Absinken der Importe oder auch zu einem verstärktem Anstieg der Exporte, "so droht auch in Deutschland weiterhin eine Gasmangellage zum Ende des Winters 2022/23", heißt es dem Bericht zufolge in dem Papier.
H.Müller--CPN