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Erste weitere Metalltarifbezirke übernehmen Pilotabschluss aus Baden-Württemberg
Nach dem baden-württembergischen Pilottarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie haben erste weitere Tarifbezirke die Einigung übernommen. Nach Angaben der IG Metall vom Donnerstag vereinbarte sie in Sachsen und im Bezirk Küste mit den dortigen Arbeitgeberverbänden die Anwendung der Einigung, die bei einer Laufzeit von zwei Jahren eine Lohnerhöhung von insgesamt 8,5 Prozent sowie eine steuerfreie Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro vorsieht.
Der Pilotabschluss war am vergangenen Freitag in Baden-Württemberg erzielt worden, vorausgegangen waren Warnstreiks und andere Protestaktionen von Beschäftigten. Die deutsche Metall- und Elektroindustrie ist in mehreren regionalen Bezirken organisiert. Nach Einigung auf einen Pilotabschluss in einem Tarifbezirk wird dieser in der Regel in den anderen übernommen. Der Bundesvorstand der IG Metall empfahl seinen Bezirken bereits die Annahme.
Bundesweit beschäftigt die Branche rund 3,8 Millionen Menschen, in Sachsen sind es laut IG Metall rund 180.000 Beschäftigte. Im Bezirk Küste, der die Bundesländer Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und den nordwestlichen Teil Niedersachsens umfasst, sind es etwa 130.000.
Die etwa 125.000 in Niedersachsen und Nordhessen tätigen Beschäftigten des Autobauers VW werden von dem Tarifvertrag nicht automatisch erfasst, da für sie ein Haustarifvertrag gilt. Bereits am Mittwoch hatten IG Metall und VW jedoch ebenfalls vereinbart, den Pilottarifabschluss zu übernehmen.
Laut Pilotvereinbarung erhalten die Branchenbeschäftigten zum 1. Juni kommenden Jahres 5,2 Prozent und zum 1. Mai 2024 weitere 3,3 Prozent mehr Geld. Auch die Inflationsprämie von 3000 Euro soll in zwei Schritten ausgezahlt werden, die Firmen können je nach Lage flexibel entscheiden.
A.Leibowitz--CPN